Heute möchten wir ein Thema vorstellen, welches uns besonders am Herzen liegt:
Ertrinken bei Kindern und Kleinkindern
Ertrinken ist statistisch in Deutschland eine der am häufigsten vorkommenden tödlichen Unfallursachen bei Kindern und Kleinkindern. Die Gefahrenquellen sind dabei eher selten das Meer oder Schwimmbad, wenn wir Eltern unsere mit Schwimmhilfen ausgestatteten kleinen Kinder gut im Auge behalten.
Viel häufiger kommt es vor, dass Kinder in kurzen unbeobachteten Momenten daheim in der Badewanne, im Gartenteich, im Pool und sogar im Wassereimer ertrinken. Dies kann schon ab einer Wassertiefe von 5 cm passieren.
Ertrinken bei Kleinkindern erfolgt nicht, wie wir es in Filmen oft sehen, mit lautem Rufen oder hilfesuchenden Armbewegungen, sondern schnell und leise. Dabei können Sekunden über Leben und Tod entscheiden.
Um für dieses Thema zu sensibilisieren, haben wir für euch die wichtigsten Fakten zusammengefasst:
Laut einer Statistik vom der Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. starben 2016 in Deutschland 16 Kinder im Alter von 0 – 5 Jahren, 2017 waren es 9 Kinder. Dieser Rückgang ist jedoch auf den verregneten und kalten Sommer 2017 zurück zu führen.
Quelle: DLRG
Für Kinder hat Wasser eine fast schon magische Anziehungskraft. Daher sollten Kinder in der Nähe von Wasserquellen immer von Ihren Eltern beaufsichtigt werden.
Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten von Ertrinken:
Trockenes Ertrinken
Im Gegensatz zum „Nassem Ertrinken“ kommt bei Babys und Kleinkindern das „Trockene Ertrinken“ viel häufiger vor.
Beim Eintauchen des Gesichts in kaltes Wasser bekommen die Kinder oft einen Schreck, der einen Eintauchreflex auslöst. Dieser Eintauchreflex sorgt dafür, dass sich die Stimmritze schließt und einen Krampf verursacht. So gelangt kein Wasser in die Lunge. Wird dieser Krampf zu spät bemerkt und kann sich nicht mehr lösen, erstickt das Kinder innerhalb weniger Sekunden.
Wird das Kind jedoch schnell aus dem Wasser gezogen, ist dieser Schutzreflex sehr hilfreich, da bei Wiederbelebungsmaßnahmen die Lunge frei von Wasser ist und somit wichtigen Sauerstoff besser aufnehmen kann.
Nasses / Sekundäres Ertrinken
Bei „Nassem Ertrinken“ hingegen gelangt Wasser in die Lunge und Atemwege, was Schwellungen oder Lungenschäden hervorruft und letztendlich zum Tode führen kann.
Nach einem glücklich überstandenen Badeunfall kann ein sogenanntes Sekundäres Ertrinken eintreten. Hier ist ebenfalls bereits Wasser in die Lunge des Kindes gelangt.
Die Kinder spielen und toben vorerst als sei nichts gewesen.
In den 24 bis 48 Stunden danach kann sich jedoch ein toxisches Lungenödem bilden, da sich das Wasser in der Lunge ausbreitet und die Lungenbläschen zerstört. Dies führt zu letztendlich zu Atemstillstand.
Wirkt das Kind also schläfrig und müde, muss sich übergeben oder zeigt andere Krankheitssymptome, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Während meiner Recherche zu diesem Thema bin ich auf Berichte von betroffenen Eltern gestoßen, die andere Eltern über dieses unterschätze Thema aufklären möchten. Dabei sind folgende Punkte besonders herausgekommen:
- Ertrinken bei Babys und Kleinkindern erfolgt meist schnell & leise
- Ertrinken bei Babys und Kleinkindern erfolgt meinst in kurzen unbeobachteten Momenten
- Schwimmhilfen können nicht immer vor Ertrinken schützen
- Gefahrenquellen sind Gartenteich, Pool, Wassereimer & Badewanne
- Schon eine Wassertiefe von 5 cm kann gefährlich (Schockreflex)
- Auch Kinder die schon schwimmen können, sind gefährdet
Wie ihr eure Kinder schützen könnt, erfahrt ihr auf den Seiten der deutschen und schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft: www.dlrg.de und www.slrg.ch
Hier noch ein sehr emotionales Aufklärungsvideo der Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG:
Informiert euch auch über Erste-Hilfe-Maßnahmen von Babys und Kleinkindern.
In Memory of Emmy & Levi
Quellen:
© Statista 2018
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.
Schweizerische Lebensrettungs-Gesellschaft SLRG
http://mariovittone.com/2011/05/ertrinken-sieht-nicht-aus-wie-ertrinken/
http://www.dlrg.de/fileadmin/user_upload/DLRG.de/BAGEH/VortragTh_ner.pdf
http://mariovittone.com/2010/05/154/
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